Robby Weiss

Siebdruck & Serigrafie

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Eva – das Weib liegt auf dem Altar, nackt, mit gespreizten Beinen und verbundenen Augen. Ihre Verwundbarkeit berührt den Betrachter. Sie ist Heilige und Hure, Geliebte und Unnahbare.

Robby Weiss inszeniert die Facetten der Weiblichkeit.

Seine erotischen Serigrafien sind Siebdruckarbeiten, die Gefühlsfarben aus schwarzweissen Aktfotos destillieren.

„Ich bin ein Oberflächenveredler“, beschreibt der Künstler selbst seine Arbeit. Und wer die Serigrafien sieht, die aus einem Foto, einem Thema entstehen, begreift, was er meint: jedes Blatt ist ein Unikat, das eine andere Nuance der Weiblichkeit akzentuiert. Etwa 10 bis 15 Siebdruckoriginale gehen aus einem Foto hervor. Jedes Bild betont, erhöht, vergöttert die Frau. Aber ein jedes tut ihr auch Gewalt an, indem es sie verändert, reduziert, interpretiert.

Farben werden Assoziationen. Schattierungen erzählen von der Ewigkeit des Weibes.

In dem ätherischen Gold eines Engels rührt die Zarte, die auf dem nächsten Bild signalrot schockiert wie eine billige Hure. Metallische Kälte strahlt sie aus, liebliche Wärme, naive Kindlichkeit oder rote Leidenschaft.

Selbst in einem einzelnen Bild liegen noch verschiedene Perspektiven. Je nach Blickwinkel, je nach Lichteinfall changiert der Schimmer, der auf der Haut der Nackten liegt. Der irisierende Effekt, die Umkehr von Hell zu Dunkel reflektiert die Gesichter einer Frau, diie nicht nur in ihr selbst ruhen, sondern auch in dem, der sie wahrnimmt.

Aussergewöhnlich an diesen Serigrafien ist die hochprofessionelle Qualität des Siebdrucks, den Robby Weiss meisterhaft und mit ungewöhnlichem Detailreichtum beherrscht.
Aussergewöhnlich sind seine Fotos, das Rohmaterial für die Siebdrucke. Die schönsten zeigen die Tänzerin nackt in der Hamburger Gnadenkirche, deren Gewölbe unterhalb der Sakristei dem Künstler als Atelier dienten.

Aber am Aussergewöhnlichsten ist sein Begreifen der Frau.

Die Betrachterin, die sich von der Botschaft von Robby Weiss’ Bildern hingibt, spürt die Lust auf den Schmerz der Verwandlung.
Der Betrachter, der sich von ihnen berühren lässt, versteht einen Herzschlag lang, was FrauSein ist.

Möge er sich erinnern, wenn er liebt.